Raumfahrt 1 “Einmal Mars hin und zurück 8 Das Herzmäre”
Ende des Traktates.
Das Herzmäre
2:31
Wir wissen es nicht, aber sicher ist, daß hier die Protagonisten gebeamt sind!
Die beiden Herzsträucher vereinen sich nach dem Tod, der Künstler dieses Holzdruckes weiß Bescheid.
Wir Menschen haben von allen Organen zwei, nur unser Herz ist einzeln. In der Vereinung vereinigen sich
nicht nur die Geschlechter, sondern auch die Herzen: sie versuchen wieder eins zu werden. Denn im
Anfang war nur der Mann, Adam genannt, ganz offenbar mit Doppelherz erschaffen. Da Gott ihm die Eva
aus seiner, also des Adams Rippe dazu erschuf, teilte er dabei dem Adam seine Herzen in Zwei. Das ist
die Tragik jeder Liebe.
Als ich den Tristan in der mittelhochdeutschen Reclamsfassung las, fiel mein Blick auf Seite 174 auf folgendes
Bild. Es ziert auch den orangenen Einband vom zweiten Band.
Mit den Marsianern Sieglinde und Michael sehen wir zwei Götter vor uns. Die eine stammt vom Mars und
er, weil er so schön ist, stammt vielleicht von der Venus. Venus und Mars. Der Venus- Mensch Michael ist
ein realer Gittarist, sie, die Sieglinde, das häßliche Marsweib ist ein Drittes- Auge- Traumgesicht. Venus
und Mars. Ob sie sich je vereinigen können? Zur Tragik der Herzen kommt hier die Tragik der
verschiedenen Planeten hinzu. Sie konnten zueinander nicht finden. Gott ist groß. Gott ist groß in der
Schaffung von kreativer Sehnsucht.
Gottfried von Straßburg
Tristan
Band 2
Mittelhochdeutsch/ Neuhochdeutsch
Seiten 174/ 175
Was macht diese schöne
Dame im Hintergrund? Ist
es unsere echte
Sieglinde? Die echte
Deutsche von den
Kolonien?
Wo finden wir die blonde Raumschönheit und die gebeamten Götter? Im Video auf “youtube” von “Starman”,
einem Song von David Bowie.
zum Text
Was sagen sie zu dieser Darstellung der beiden Toten? Es sind Tristan
und Isolde, denen die Baumsträucher Rose und Rebe nach ihrem Tod
aus den Herzen wachsen.
(Ausschnitt von Seite 174 des 2. Bandes)
2:28
2:28
2:25
2:29
2:31
Beamstrahler
1:17
Ein weiterer
Beamstrahler
1:29
1:29
1:29
@ufo_art
Die Herzmäre ist eine Erzählung des Konrad von Würzburg in mittelhochdeutschen Versen. Sehr kurz
gefasst: Ein Ritter liebt ein verheiratete Dame, zieht freiwillig in den Krieg und stirbt dort an
Liebessehnsucht. Kurz vor seinem Tod bittet er seinen Knappen, der Geliebten daheim nach seinem Tod
sein einbalsamiertes Herz zu bringen. Der Knappe folgt, wird aber daheim akkurat vom Ehemann der
Dame, der er das Herz bringen will, bei der Jagd umstellt. Der Ehemann erfährt nun von dem Herzen und
weiß nun, daß es vom Geliebten seiner Frau stammt. Er beschließt einen fürchterlichen Plan. Er läßt das
Herz von seinem Koch als Lieblingsspeise seiner Ehefrau servieren, die das Herz ihres ehemaligen
Geliebten auch tatsächlich verzehrt. Da der Ehemann sie über die Speise nach dem Mahl aufklärt, stirbt sie
vor Scham und Gram.